Wo Georg den Drachen tötet und Napoleon seinen Koffer vergaß
Fahrt des Seniorenbeirats nach Kelheim und Kloster Weltenburg
Lichtinstallationen sind heute ein gerne benutztes technisches Mittel der künstlerischen Ausdrucksweise. Als die Gebrüder Asam im 18. Jahrhundert die Klosterkirche Weltenburg gestalteten, nutzten auch sie das Licht für ihre künstlerische Gestaltung. Lange vor der Erfindung von Glühbirnen, LEDs und Laserstrahlen setzten sie ihr Werk aber mit natürlichem Tages- und Sonnenlicht in Szene. Allein durch geschickt eingebaute Fenster wird der helle Hintergrund des Altars quasi zum Bühnenbild – und der Ritter Georg, der den Drachen tötet, erscheint als Hauptfigur der dramatischen Szenerie davor noch plastischer. Auch der Himmel in der Kuppel der Kirche wird allein durch indirektes Licht der von unten nicht sichtbaren Fenster hell erleuchtet. Wie raffiniert Cosmas Damian und Egid Quirin Asam in ihrer Freskomalerei zu gestalten wussten, zeigt die vom Betrachter im Kirchenraum aus deutlich sichtbare Wölbung nach oben in der Mitte der Kuppel: dass sie in Wirklichkeit tatsächlich nach unten gewölbt ist, mag man kaum glauben.
Solche und noch viele weitere interessante Informationen zum Bau und zur Ausgestaltung der überwältigend schönen barocken Klosterkirche erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrt des Seniorenbeirats in Zusammenarbeit mit der VHS und dem VdK Selb von der sehr engagierten und lebhaften Führerin. Doch schon zuvor konnte die Selber Reisegruppe ein anderes Monument besichtigen: die „Weltenburger Enge“ ist als Naturmonument ausgewiesen. Flankiert von bis zu 80m hohen Felswänden hat sich die Donau hier 20m tief eingegraben. Die imposanten Felsformationen tragen wohlklingende Namen wie „Bayrischer Löwe“ oder „Peter und Paul“ – und wer ein bisschen Phantasie und guten Willen mitbringt, der kann auch die „Versteinerte Jungfrau“ oder „Napoleons Reisekoffer“ entdecken. Petrus jedenfalls hatte seine Hand definitiv mit im Spiel, denn pünktlich zur Ankunft des Selber Busses in Kelheim hatte es aufgehört zu regnen, und so konnte die Schifffahrt sogar auf dem Oberdeck genossen werden.
Genossen werden konnte auch das Mittagessen in der Klosterschenke, wenn auch leider nicht im Biergarten. Aber das berühmte Weltenburger Bier genauso wie die Schmankerln der Küche, die von der flotten und freundlichen Bedienung serviert wurden, mundeten auch im Innenraum bestens.
Dass es danach wieder angefangen hatte zu regnen, konnte die Stimmung unter den Ausflügler kaum trüben. Einem Bummel in Kelheims hübscher Altstadt mit Regenschirm schloss sich für die meisten ein Besuch in einem der Cafés an, bevor der Bus alle wohlbehalten und mit vielen neuen Eindrücken nach Selb zurückbrachte.
Auch die nächste Fahrt des Seniorenbeirats ist schon geplant: Am 12.12. geht es auf den Weihnachtsmarkt in Bamberg.
Text und Bilder: Ulrike Hofmann
Die Weltenburger Enge
Die Teilnehmer lauschen den Erklärungen der Führerin in der Klosterkirche Weltenburg
Das mäßige Wetter tat der Freude beim Ausflug keinen Abbruch!