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Den Gefahrenstellen an den Kragen

 

Ende September konnte man sie wieder durch die Stadt laufen sehen: eine mysteriöse Truppe aus  Fußgängern und Rollstuhlfahrern, bekleidet mit orangen oder gelben Warnwesten. Bewaffnet mit Kameras, Block und Stift machten sie die Selber Innenstadt unsicher, fotografierten, was das Zeug hielt oder unterhielten sich mit Passanten.

Es war die Task Force „Gefahrenstellen“ des Seniorenbeirats auf ihrem jährlichen  Stadtrundgang, allen Stolperfallen und Unpässlichkeiten für Fußgänger, Gehbehinderte, Rollator- und Rollstuhlfahrer in der Stadt Selb auf der Spur.

In zwei Gruppen mit je 2 Rollstuhlfahrern wanderten sie durch die Innenstadt, „Außentruppen“ waren auch am Ostring, Vorwerk und der Kappel unterwegs.

Moniert wurden vor allem überstehende und wackelnde Gehplatten, bei denen man stürzen kann. Auch gab es breite Rillen zwischen den Gehwegplatten, in denen die Rollstuhl- und Rollatorfahrer mit ihren Rädern steckenbleiben. Diverse Gehsteigkanten an Straßenübergängen waren zu hoch und konnten nur mit Mühe überwunden werden.

Das Kopfsteinpflaster in der Ludwigstraße und Umgebung war an vielen Stellen schadhaft.

Aber es gab auch  viel Positives zu berichten. Die Stadt hat ein offenes Ohr für unsere Beanstandungen. Viele unserer früher monierten Stellen waren ausgebessert und Gehsteigkanten abgesenkt, beispielsweise in der Schillerstraße und Wittelsbacher Straße und am Oberen Markt.

Die Überquerung der Hohenberger Straße unmittelbar bei der Fischhalle Tauer ist für Gehbehinderte ein großes Problem, da man hier auf die Straße Richtung Theater schlecht einsehen kann und die Kanten auch nicht abgesenkt sind. Das wurde uns auch von einem Anwohner bestätigt, der die Schwierigkeiten tagein tagaus beobachten kann. Da dies auch gleichzeitig die Streckenführung für den Brückenradweg ist, muss über Verbesserungen nachgedacht werden.

Hier haben unsere Aktivitäten gleich Wirkung gezeigt: Die Idee des Seniorenbeirats, einen „Smiley“ mit Geschwindigkeitsmessung einzusetzen, wurde postwendend umgesetzt und zeigt bereits Erfolg.

Leider ist auch die Pflasterung am kompletten Geh- und Radweg am Christian-Höfer-Ring sehr schadhaft. Hier ist die Sturzgefahr, insbesondere auch für Radler, hoch.

Ein großes Problem ist nach wie vor der Zugang zur Stadtkirche, unüberwindbar für Gehbehinderte. Leider ist  trotz mehrfacher Anfragen des Seniorenbeirats bei den Vertretern der Stadtkirchengemeinde keine Lösung in Sicht ist. Allerdings ist auf unsere Anregung ein Geländer am Seiteneingang angebracht worden, das mehr Sicherheit an der Treppe bietet.

Die Ergebnisse der Begehung wurden ordentlich dokumentiert und an die Stadt bzw. das Dekanat übergeben mit der Bitte, sich der Probleme anzunehmen.

Leider kann unsere Task Force nicht jeden Winkel der Stadt ablaufen. Deshalb sind alle Selber Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Gefahrenstellen an uns zu melden.

Wir  von der  „Task Force“ versuchen  unser  bestes und werden  auch nächstes Jahr als „Gelbwesten“ wieder unterwegs sein!

 

10 1 Den Gefahrenstellen an den Kragen

Die „Task Force“ von links nach rechts: Gerd Bock, Renate Wächter, Elisabeth Gebhardt, Ilona Streim, Annetta Poschenrieder, Ursula Peschek, Gitta Schaufuß, Dr. Eva Körner, Michael Slosarzyk, vorne Erika Fietz, Georg Heckel, Herbert Klyeisen.

 

10 2 Den Gefahrenstellen an den Kragen

An dieser Kante in der Pfarrstraße ist die Weiterfahrt schwierig.

 

10 3 Den Gefahrenstellen an den Kragen

Eine große Stolperfalle vor der „Tauerbridge“.

 

10 4 Den Gefahrenstellen an den Kragen

Ein Beispiel für gelungene Gehsteigabsenkung vor der Neuen Apotheke.

 

10 5 Den Gefahrenstellen an den Kragen

So sieht Rücksichtnahme aus! Der Smiley in der Hohenberger Straße freut sich, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 kmh eingehalten wird.