Horst Weidner, Seniorenbeauftragter des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge, referiert über die Schwerpunkte der Seniorenarbeit in der Region.
 

 

Alleine die demografische Entwicklung des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge macht es notwendig, so der Referent, dass die Seniorenpolitik in den einzelnen Kommunen als einer der Schwerpunkte für die Zukunft zu sehen ist. Der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung im Landkreis wird in spätestens vier Jahren über 40 % liegen. In einigen Städten und Gemeinden ist dieser Personenkreis sogar heute schon die größte Bevölkerungsgruppe.

Es war deshalb eine logische Konsequenz, dass der Kreistag im letzten Jahr beschloss, einen Seniorenbeauftragten für den Landkreis zu installieren, dessen Aufgabe es vorwiegend ist, an Planungen der Kommunen mitzuwirken, die ältere Menschen betreffen, und ihre Interessen zu vermitteln und auch Öffentlichkeitsarbeit für sie zu betreiben.

Besonders wichtig dabei ist die Beteiligung der Senioren an der Entwicklung, Planung und Durchführung von auf sie bezogenen Angeboten und Diensten vor Ort. Deshalb besteht eine wichtige Aufgabe der Seniorenarbeit des Landkreises darin, eine erhöhte Sensibilität in der Wahrnehmung der vielfältigen Bedürfnisse von Senioren in Kommunalpolitik und Gemeinwesen herbeizuführen.

Nur so können die erforderlichen Strukturen geschaffen werden, um der demografischen Herausforderung gerecht zu werden. Es ist deshalb herauszuheben, dass in allen 17 Städten und Gemeinden des Landkreises jetzt Seniorenbeiräte bzw. –ausschüsse gewählt wurden und damit auch Seniorenbeauftragte installiert sind.

Diesen Seniorenbeauftragten der Städte und Gemeinden kommt eine wichtige Rolle in der Beratung über Möglichkeiten zur Betätigung und Gestaltung im Gemeinwesen zu, aber auch in der Vermittlung von Hilfestellungen für hilfebedürftige Ältere, die ein Altern in Würde ermöglichen.

Sowohl der Seniorenbeauftragte des Landkreises als auch die Seniorenbeauftragten der Städte und Gemeinden, die sich alle Viertel Jahre zu einem Informationsaustausch treffen, stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen den Kommunen, den Einrichtungen der Seniorenhilfe und den Senioren vor Ort dar und sind dabei verbindliche Ansprechpartner für die Bedürfnisse der älteren Menschen im Landkreis.

Es sind deshalb regelmäßige Gespräche mit den Bürgermeistern und den Seniorenbeauftragten der Gemeinden notwendig, um gemeinsam zu erörtern, welche Möglichkeiten es im Rahmen der Seniorenarbeit auf kommunaler Ebene gibt.

Horst Weidner sagt, er sieht seine Arbeit insbesondere darin, spezielle Angebote zu initiieren und Informationen zu geben, mit dem Ziel, eine bessere seniorengerechte Betreuung im gesamten Landkreis zu erreichen. Darüber hinaus muss eine enge Zusammenarbeit mit allen Sozialverbänden, dem Bayerischen Roten Kreuz, den Senioreneinrichtungen sowie auch den Vereinen hergestellt werden.

Horst Weidner ist sehr erfreut darüber, dass die Ende November gegründete Seniorengemeinschaft Fichtelgebirge e. V. in Zukunft ein ganzheitliches Versorgungs- und Betreuungskonzept für die ältere Generation anstrebt. Die Seniorenbeauftragten und er werden diese Arbeit wo notwendig unterstützen.

Horst Weidner betont, dass es einen echten Bedarf an Tagespflege für Senioren im Landkreis gibt und hierfür in der Zwischenzeit Initiativen von Sozialverbänden und sonstigen Einrichtungen gibt, die durch den Seniorenbeauftragten auch unterstützt werden.
Wie Herr Weidner darstellt, wird er in Gesprächen mit den Leitungen der Senioreneinrichtungen darauf hinwirken, dass in Hinblick auf die Tagespflege für bedürftige Senioren bessere Möglichkeiten als bisher geschaffen werden. Dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ muss Rechnung getragen werden. Deshalb müssen die neu entwickelten Wohn- und Unterstützungsformen auch hier bei uns im ländlichen Raum verfügbar sein und weiter ausgebaut werden.

Auch das Angebot von seniorengerechten Wohnungen und Wohnformen muss erweitert und die Fördermöglichkeiten hierfür ausgeschöpft werden. Deshalb setzt sich der Seniorenbeauftragte mit den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern gerade auf diesem Gebiet verstärkt ein.

Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sieht Horst Weidner in der Frage der Mobilität für Seniorinnen und Senioren, um einer Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken. Dabei liegt ihm besonders am Herzen die älteren Menschen durch Freizeitangebote im sportlichen und kulturellen Bereich wieder mehr in die Gesellschaft zu integrieren. Geplant sind unter anderem Omnibusfahrten zu bekannten Freizeit- und Museumseinrichtungen im Landkreis.

Er sieht allerdings auch einen Schwerpunkt in der Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs. Dabei nennt er die Möglichkeit des Baxis, das im Landkreis Tirschenreuth durchgeführt wird und sich in der Praxis bewährt hat, als Beispiel. Horst Weidner sagt: „Die älteren Menschen müssen das Gefühl haben, auch im Alter am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.“

Der Seniorenbeauftragte zeigt den Teilnehmern auf, welch große Palette von Notwendigkeiten und Aktivitäten im Landkreis vorhanden sind und teilt mit, dass er oder seine Mitarbeiterin Frau Michaela Haberkorn auch im Seniorenbüro telefonisch erreichbar sind. Horst Weidner bietet dabei seine Beratung nicht nur für Senioren und deren Angehörigen an, sondern berate die Bürgermeister und Gemeinden auch über mögliche Förderungen von Projekten im Rahmen der Seniorenarbeit.

Abschließend gratuliert Horst Weidner der Diabetiker-Selbsthilfegruppe zu deren interessanten und umfangreichen Jahresprogramm 2015 und bietet seine Mitarbeit bzw. enge Zusammenarbeit an.

Erreichbarkeit des Seniorenbüros:

Horst Weidner:09232 80-333
horst.weidner@landkreis-wunsiedel.de


Michaela Haberkorn:09232 80-388
michaela.haberkorn@landkreis-wunsiedel.de
 

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